Sex erlaubt, Alkohol verboten!

Überraschende Rotlicht-Rückkehr an Düsseldorfs Rethelstraße: Vier Monate nach Schließung durchs Ordnungsamt machten dort gestern wieder alle „alten Wollersheim-Bordelle“ auf. Der einstige „Puff Daddy“ fungiert aber nur noch als Berater.

„Wir sind sehr glücklich, dass es im Einvernehmen mit der Stadt wieder losgehen kann“, so Bert Wollersheim gestern zu BILD. Punkt 20 Uhr öffneten wieder die drei Bordelle an der Rethelstraße, eine Table-Dance Bar an der Mintropstraße, sowie das „La Viva“ (Worringer Straße).

Kurios: Das Bordell-Team hatte vorher noch bei der Polizei beschlagnahmte Computer und Kartenlese-Geräte abgeholt. Unter anderem wegen des Vorwurfs der Kreditkarten-Abzocke waren die Puffs nach einer Razzia am 3. Juli geschlossen worden. Wollersheim und zehn Kollegen kamen in Haft. Bis auf zwei sind alle wieder frei.

Das Ordnungsamt erlaubte gestern, die „erlaubnisfreien Bereiche“ wieder zu öffnen. Heißt: Sex ist erlaubt, Alkohol nicht – dafür fehlt noch eine neue Konzession. Bedingung war, dass die Bordelle von einer neuen Firma mit einem neuen Geschäftsführer betrieben werden.

Bert Wollersheim: „Das ist ein sehr erfahrener Mann, der aber nicht aus dem Metier kommt. Ich werde ihm deshalb als Berater zur Seite stehen.“ Aufatmen bei 80 Mitarbeitern, die jetzt wieder einen Job haben. An der Rethelstraße arbeiten seit gestern zudem wieder 20 Prostituierte.

Wollersheim („Ich bin von meinem Schicksal als Frührentner erlöst“) erwartet jetzt, dass er und seine engsten Kollegen von der Justiz „zu 100 Prozent rehabilitiert werden.“ Die Bordelle sollen „wieder zu einem Aushängeschild der Stadt werden.“ Ordnungs-Dezernent Dr. Stefan Keller warnt allerdings: „Das Ordnungsamt wird ein sehr waches Auge auf alles haben.“